Ist Walhalla der Himmel oder die Hölle? Interessante Fakten über Wikinger

Es wird weithin angenommen, dass der Mut und die Grausamkeit der Wikinger-Invasoren in ihrem tiefen Glauben wurzeln, dass es ehrenvoll sei, im Kampf zu sterben und dass sie im Jenseits große Belohnungen erwarteten.

✨W a l h a l l a✨ ist näher am Konzept des Himmels als an dem der Hölle, aber es ist keine exakte Parallele. Walhalla befindet sich in Asgard und ist der Ort, an dem Odin, der Gott des Donners, regiert. Walküren, Odins jungfräuliche Kriegerinnen, wählen aus, welche Elite-Wikingerkrieger eintreten dürfen. Die Beschreibung von Walhalla ist das, was die Wikinger für ein Paradies gehalten hätten.

Das Leben in Midgard 

Die Wikinger glaubten, dass das Universum aus neun verschiedenen Reichen bestand, die jeweils von unterschiedlichen Wesen bewohnt wurden. Von besonderer Bedeutung für den typischen Wikinger war Midgard („mittlere Erde“), das Reich der Menschen, und Asgard, das Reich der Götter und Heimat von Walhalla und Folkvangr. Es wird viel über ihre Brutalität im Kampf und auf See berichtet, aber ein Blick auf ihr häusliches Leben ist ebenso aufschlussreich.

Walhalla ist ihr Himmel, aber nicht für alle Wikinger

Walhalla wird im Großen und Ganzen als die letzte Ruhestätte, der auf dem Schlachtfeld getöteten Wikingerkrieger, wahrgenommen. Wie in altnordischen Sagen und Texten beschrieben, ist Walhalla ein Reich des nordischen Jenseits, das die Wikinger im Leben anstrebten, um es nach ihrem Tod zu betreten. 

In diesem Sinne ist Walhalla dem christlichen Konzept des Himmels ähnlich. Allerdings unterscheiden sich die beiden Vorstellungen doch recht stark voneinander. Beginnend damit, wer in die Ruhestätte eintreten durfte oder auf welche Art und Weise.

Wie in altnordischen Schriften beschrieben, ist Walhalla („Halle der Erschlagenen“) eine große Halle, die sich in Asgard befindet, einem der neun Reiche im nordischen Universum. Es ist der Ort, an dem gefallene Wikingerkrieger und Anführer unter den nordischen Göttern wandeln, einschließlich des größten von allen, O d i n. Mit golden schimmernden Türmen, einem Dach aus Schilden und Sparren aus Speeren hatte Walhalla nahezu eine magische Anziehungskraft für das Wikingervolk.

Odin wird in Walhalla von seinen schönen Kriegerinnen, den Walküren, begleitet, die die Aufgabe haben, die tapfersten der gefallenen Wikingerkrieger auszuwählen, um sie in ihre Reihen aufzunehmen. Was manchmal übersehen wird, ist die Tatsache, dass die Walküren nicht nur auswählen, wer von den in der Schlacht Gefallenen in Walhalla auftauchen wird, sondern dass sie auch entscheiden, wer lebt oder stirbt, während sich die Schlacht entfaltet.

Es gibt zwei Himmel im Jenseits der Wikinger

Interessanterweise kommen die tapfersten und stärksten Wikingerkrieger und nordischen Anführer nach ihrem Tod nicht in Walhalla an. Tatsächlich tun das nur höchstens die Hälfte von ihnen. 

Die andere Hälfte, die im Tod ebenso edel und ehrenvoll war, geht weiter nach ✨F o l k v a n g r✨, dem weniger bekannten, aber ebenso prestigeträchtigen Reich des nordischen Lebens nach dem Tod. Dieses Reich des Jenseits sucht ebenfalls nach den mutigsten und heldenhaftesten Seelen. Berichten zufolge, haben die Wikinger die Wahl, ob sie anschließend ihrem Tod dort hin möchten. Bekannt als Folkvangr („Feld des Heeres“), wird dieses Jenseits von der Göttin Fr e y a regiert, deren Herrschaft Angelegenheiten der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit umfasst. 

Auch in Walhalla müssen alle guten Dinge ein Ende haben

Ob gefallene Wikingerhelden nun die heiligen Hallen von Walhalla oder die idyllischen Felder von Folkvangr erreichten, der Aufenthalt im Kriegerparadies hatte einen Haken. Die Wikingersagas beschreiben Walhalla als ein Paradies für Krieger. Tagsüber wird an den Kampffähigkeiten gefeilt, und alle Verletzungen, die man in der Hitze des Gefechts erleidet, werden am Ende des Tages auf wundersame Weise geheilt.

Die Nächte verbringt man mit Festessen in Gesellschaft des großen Gottes Odin, anderer Krieger und der verehrten Walküren. Diese Szenen werden jeden Morgen neu durchlebt, aber nicht für die Ewigkeit.

Selbst in Walhalla regiert die knallharte und praktische Kriegermentalität alles. Das erklärt, warum nur Elitekrieger (bekannt als die Einherjar) ausgewählt wurden, um Odin in Asgard zu begleiten.

Der nordischen Mythologie zufolge sagten uralte Prophezeiungen eine königliche Schlacht voraus, die der Krieg sein würde, der alle Kriege beendet, in dem praktisch alle Lebensformen vollständig ausgelöscht werden und der Kosmos neu geboren wird. Dies passiert nachdem Odin und seine Legionen von Einherjar gegen den großen Wolf F e n r i r 🐺in einer epischen Schlacht antreten würden, in der das Gute und Edle gegen die Kräfte des allmächtigen Bösen antreten würde. Dieser kosmische Konflikt ist als R a g n a r ö k bekannt. Leider ist der Ausgang vorherbestimmt und Odin und seine gesamte Armee finden ihr Ende in der Niederlage.

Trotz des tragischen und schrecklichen Schicksals, das sie im Jenseits erwartete, waren die Wikinger nur allzu bereit, ihr Leben auf den Schlachtfeldern für das Erbe ihrer Familie im Reich der Sterblichen und für die Kameradschaft zu opfern.

Fünf Reiseziele im Jenseits der Wikinger

Das Konzept des Lebens nach dem Tod spielt eine wichtige Rolle in der nordischen Kultur, Religion und Gesellschaft. Die Wikinger glaubten an nicht weniger als fünf verschiedene Reiche im Jenseits.

Walhalla ist das bekannteste, danach folgt Folkvangr. Beides sind die Ziele im Jenseits für tapfere Krieger, die in der Schlacht gefallen sind.

Was geschah mit dem hart arbeitenden nordischen Bauern oder dem gutherzigen Landarbeitern, wenn sie starben? Nach der nordischen Mythologie hatten auch sie ein Reich im Jenseits, in dem ihre Seele nach dem Verlassen von Midgard, dem bewohnten Reich des Wikinger-Universums, verweilen würden.

Dies sind die fünf Reiche des Wikinger-Jenseits, von denen jedes ein bestimmtes Segment der nordischen Gesellschaft versorgt:

  • Walhalla – Die „Halle der Erschlagenen“ beherbergt den Gott Odin, seine Krieger-Majestäten und gefallene Wikinger-Helden, die dort bis zum Ragnarök, der nordischen Version der Apokalypse, trainieren und feiern.
  • Folkvangr – Diejenigen, die nicht von Odins Walküren auserwählt wurden, um nach Walhalla zu gelangen (oder umgekehrt, wie es in manchen Erzählungen heißt), finden sich in der Gesellschaft von Freya in Folkvangr wieder. Genauso idyllisch, aber mit dem gleichen Schicksal wie Walhalla, wissen die Krieger in Folkvangr, dass Ragnarök auf sie wartet.
  • Hel / Helheim – Das ist das Ziel für die große Mehrheit der Wikinger, die ein normales Leben in der Landwirtschaft, Viehzucht oder im Handel führten. Hel wird von einer Göttin gleichen Namens beaufsichtigt. Obwohl die meisten Wikinger wahrscheinlich ihr Leben nach dem Tod dort verbringen würden, ist nicht viel darüber geschrieben worden. Man weiß lediglich, dass für diejenigen reserviert ist, die nicht würdig genug sind, für Walhalla oder Folkvangr ausgewählt zu werden.
  • Nastrond – Ein Ort innerhalb von Hel, der für die Bösen des Herzens reserviert ist und eine Ähnlichkeit mit der christlichen Vorstellung von der Hölle hat. Mörder, Betrüger und dergleichen können erwarten, das Leben nach dem Tod dort in Misere zu verbringen.
  • Das Reich von Ran – Ein Reich im Jenseits, das nur für Seeleute und auf See Verlorene reserviert ist. Die Göttin R a n, eine Riesin, lebt auf dem Grund des Ozeans, wo sie über die angehäuften Schätze und die Seelen derer herrscht, die ihren Lebensunterhalt auf hoher See verdient haben oder ihr Ende gefunden haben.
  • Grabhügel – Nicht alle Seelen von toten Wikingern gehen in ein anderes Reich. Einige bleiben bei ihren Körpern und halten sich in der Nähe des Grabhügels auf, in dem ihr Leichnam begraben ist. Ähnlich wie Geister können diese Gestalten wohlwollend oder in einigen Fällen auch bösartig sein. 

Ein Huagbui („Hügelbewohner“) ist auf ewig mit seiner Grabstätte verbunden und koexistiert friedlich mit den Lebenden, es sei denn, seine Grabstätte wird gestört oder seine vergrabenen Besitztümer werden unrechtmäßig entwendet. In diesem Fall können sie zu einer Gefahr werden.

Im Gegensatz dazu ist ein Draugr (auch bekannt als Aptrgangr – „einer, der nach dem Tod geht“) von den Lebenden zu fürchten. Altnordische Sagen beschreiben, dass Draugr unschuldige Menschen töten, Vieh schlachten und Eigentum zerstören. 

  • Es gibt möglicherweise ein sechstes Reich im nordischen Jenseits, das als Helgafjell bekannt ist. Auf diesem heiligen Berg werden die kürzlich Verstorbenen mit ihrer Familie und ihren Lieben, die zuvor verstorben sind, wiedervereint, um die Ewigkeit zu verbringen und ein friedliches Leben zu führen. Von allen Jenseitsbereichen der Wikinger ist dies womöglich der harmloseste und harmloseste friedlichste Ort.

Die Verbindung der Wikinger zur modernen Welt

Eine Wikingerfigur, die sich mit Sicherheit in den majestätischen Hallen von Walhalla wiedergefunden hätte, um sich mit anderen nordischen Anführern an Wildschweinen zu laben und Met zu trinken, war König Harald Gormsson, der von 958 bis 987 nach Christus regierte. Es wird angenommen, dass König Harald in einer Schlacht tödlich verwundet wurde, während er die Truppen seines Sohnes Svein abwehrte, der eine Rebellion gegen seinen Vater anführte. König Harald wird zugeschrieben, Dänemark und Norwegen unter eine gemeinsame Herrschaft gebracht und damit das Wikingerreich geeint zu haben. Diese Leistung allein stellt ihn in die elitäre Gesellschaft der nordischen Geschichte und hätte ihn sicherlich zu einer hervorragenden Wahl für Odins Walküren gemacht. 

Sein Spitzname hat jedoch eine ewige Verbindung zwischen seiner Herrschaft vor über tausend Jahren und der heutigen modernen Welt geschaffen. König Harald wurde wegen seines toten und verfärbten Zahns oft als Harald Bluetooth📲 bezeichnet. 1996 arbeiteten die Technologieunternehmen Ericsson, Nokia und Intel gemeinsam an einer Technologie für Kurzstreckenverbindungen, die intern den Codenamen Bluetooth trug (als Hommage an die Art und Weise, wie König Harald das Königreich der Wikinger „verband“ und vereinte), bis man sich auf einen offiziellen Namen einigte. Heute ist der Name Bluetooth ein Synonym für eine wichtige Technologie, die es Menschen ermöglicht, ihre Geräte drahtlos mit verschiedenen Geräten zu verbinden.

Wie haben die Wikinger geheiratet?

Das Leben während der Wikingerzeit, nicht nur in Skandinavien, sondern fast überall auf der Welt, war schwierig und nach heutigen Maßstäben deutlich kürzer. 

Wie viele Kulturen dieser Zeit waren die Wikinger eine von Männern dominierte Gesellschaft, was aber nicht heißen soll, dass Frauen keine wichtigen und beitragenden Mitglieder der Wikingergemeinschaft waren.

Während die Männer unterwegs waren, um Schlachten zu schlagen oder ferne Länder zu plündern, mussten die Wikingerfrauen doppelte Arbeit leisten, indem sie sowohl ihre eigenen Aufgaben als auch die ihrer abwesenden Ehemänner erfüllten.  

Heiraten wurden von den Familien der Braut und des Bräutigams arrangiert und vollzogen, bevor die Parteien 20 Jahre alt waren (Wikingerfrauen konnten schon 12 Jahre alt sein). Wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Lebenserwartung weit unter 50 lag, ist dieser beschleunigte Zeitplan verständlich.

Die Familien beider Seiten investierten in die Verbindung, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Die Seite des Bräutigams erwarb im Wesentlichen das exklusive Recht, in die Familie der Braut einzuheiraten. Die Familie der Braut revanchierte sich bei der Heirat durch eine Mitgift, die an die Familie des Bräutigams gezahlt wurde. In Anbetracht der finanziellen Konsequenzen für die Beteiligten war die Ehe für die Wikinger keine leichte Angelegenheit.

Die Ehefrauen der Wikinger genossen mehr Freiheiten und Rechte als ihre europäischen Gegenstücke in dieser Zeit. Zum Beispiel hatten sie das Recht, sich von ihren Ehemännern scheiden zu lassen, Eigentum zu besitzen, Reichtum anzuhäufen und sogar mit ihren Gütern und Waren zu handeln. Es wird sogar angenommen, dass Wikingerfrauen an der Seite von männlichen Kriegern auf dem Schlachtfeld kämpften. Das zeigt, dass Tapferkeit nicht nur eine Eigenschaft von Wikingermännern war.

Wie viele Ehefrauen hatten die Wikinger?

Polygynie (das gleichzeitige Heiraten mehrerer Frauen) und das Unterhalten von Konkubinen waren unter reichen und mächtigen Wikingermännern üblich.

Neuere Studien gehen davon aus, dass diese Praktiken so weit verbreitet waren, dass der Wettbewerb um Ehefrauen sehr hart war. Ein Großteil der Motivation für die Raubzüge der Wikinger und die Plünderung benachbarter Länder war nicht Gier oder Blutdurst, sondern vielmehr der Wunsch der Wikingerkrieger, Reichtum und sozialen Status anzuhäufen, um sich für die schwindende Zahl heiratsfähiger Wikingerfrauen attraktiv zu machen. 

Der Herr der Ringe Trilogie und die nordische Mythologie

Der geliebte Autor von „Der Hobbit“ und der „Herr der Ringe“-Trilogie, J.R.R. Tolkien, war von der nordischen Mythologie unglaublich fasziniert. Aus ihr bezog er Inspiration für seine berühmten literarischen Werke. 

Vor allem zwei Quellen sind dafür bekannt, dass sie das Schreiben dieser literarischen Klassiker beeinflusst haben. Die eine war Tolkiens Kindermädchen, das aus Island stammte und dem englischen Autor Geschichten und Mythen aus ihrer Heimat erzählte. Die andere war die Sammlung altnordischer Schriften, die den Grundstein für das Universum legten, das Tolkien für die Inszenierung seiner Geschichten schuf.

Das Ende des Wikingerzeitalters

Ironischerweise waren es nicht Eroberungen, Seuchen oder Kämpfe, die zum Ende der Wikingerära führten. Es war die Bekehrung von ihrer „heidnischen“ Lebensweise und der Verehrung heidnischer Götter wie Odin und Thor zu christlichen Werten und Glaubensvorstellungen. Raubzüge und Plünderungen waren nicht mehr so profitabel und attraktiv.

Mit anderen Worten, als sie zum Christentum konvertierten, hörten die Wikinger langsam aber sicher auf, nordische Krieger zu sein. Sie wurden zu Deutschen, Schotten, Engländern und so weiter, während sie sich an ihre Umgebung und in den meisten Fällen an zuvor eroberte Länder, anpassten.

✨Abschließende Überlegungen✨

Zwar haben nicht alle Wikinger zu Lebzeiten ein Schwert geführt, aber diejenigen, die auf ein Schlachtfeld traten, taten dies in dem Wissen, dass sie dort sehr wohl sterben konnten.

In der Schlacht zu sterben war für das nordische Volk der ehrenvollste und edelste Tod, auch wenn es nur das erste von zwei gewaltsamen Enden sein würde, die sie treffen würden. In diesem Sinne lebten und kämpften die Wikinger in Midgard, wie sie es in Walhalla taten.

Danke fürs Lesen und bleib gesund!

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