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Bedeutung und wirtschaftliche Aspekte des Tourismus
Tourismus spielt eine wichtige Rolle in der deutschen Wirtschaft. Jährlich unternehmen Deutsche etwa 70 Millionen längere Reisen. Die Branche trägt 100 Milliarden Euro zur Bruttowertschöpfung bei und beschäftigte 2016 rund 2,9 Millionen Menschen. Mit einem Anteil von 4,4 Prozent an der Bruttowertschöpfung ist der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Allerdings hat der Tourismus auch negative Auswirkungen auf die Umwelt:
- Reisen verursachen Energieverbrauch, Emissionen und Lärm
- Die Unterbringung von Touristen beansprucht Flächen und belastet die Natur
- Eine Herausforderung bleibt es, diese Konflikte auszubalancieren
Der Klimawandel ist ein wichtiges Thema im Tourismus. Besonders Flugreisen tragen erheblich zum CO₂-Ausstoß bei. An beliebten Urlaubsorten kann es zu Wasserknappheit kommen, wenn Touristen und Einheimische um begrenzte Ressourcen konkurrieren.
Der Tourismus bietet aber auch Chancen für den Umweltschutz, etwa durch Schutzgebiete und sanften Tourismus. Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Inlandstourismus gestärkt. Zukünftig wird der deutsche Tourismus verstärkt auf Barrierefreiheit, Kulturlandschaften und Biodiversität setzen müssen.

Umweltauswirkungen und Herausforderungen
Tourismusanlagen können erhebliche Landschaftsveränderungen verursachen. Hotels und Resorts in Naturgebieten beeinträchtigen oft die lokale Flora und Fauna. Besonders in Küstenregionen gefährdet der Bau von Freizeiteinrichtungen die Biodiversität.
Die Luftverschmutzung durch den intensiven Verkehr stellt eine weitere Herausforderung dar. CO₂-Emissionen, Stickoxide und Partikel beeinträchtigen das ökologische Gleichgewicht und können langfristige gesundheitliche Folgen haben.
"In vielen beliebten Urlaubszielen verschärft der Tourismus die Wasserknappheit. Der hohe Wasserverbrauch in Hotels und für Pools belastet die Versorgung der Bevölkerung und Landwirtschaft."
Der Bau touristischer Infrastruktur führt zu Flächenverbrauch und Bodenversiegelung. Dies geht oft auf Kosten natürlicher Lebensräume.
Dennoch bietet der Tourismus auch Chancen für nachhaltiges Wirtschaften. Sanfter Tourismus, der auf kulturelle Interaktion und schonende Nutzung der Natur setzt, kann die lokale Wirtschaft stärken und gleichzeitig Umweltschutz fördern.

Strategien zur Förderung von nachhaltigem Tourismus
Um nachhaltigen Tourismus zu fördern, sind verschiedene Maßnahmen wichtig:
- Strenge Umweltauflagen für touristische Infrastrukturen, z.B. durch Nutzung erneuerbarer Energien und wassersparender Technologien
- Politische Rahmenbedingungen wie UN-Richtlinien zum Schutz der Biodiversität
- Förderprogramme für innovative, ressourceneffiziente Tourismusprojekte
- Wettbewerbe wie "Nachhaltige Tourismusdestinationen" zur Förderung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit
- Nachhaltige Mobilitätslösungen und kulturelle Angebote unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung
- Bildungsinitiativen zur Sensibilisierung für nachhaltigen Tourismus
- Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden und Unternehmen
Beispiele für erfolgreiche Umsetzungen finden sich in Bremerhaven, wo Nachhaltigkeit mit Wissenschaft verknüpft wird, und im Kreis Wesel mit nachhaltigen Mobilitätskonzepten.
Diese Strategien zielen darauf ab, den Tourismus ökologisch und sozial verträglich zu gestalten und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Die Balance zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Umweltschutz ist entscheidend für die Zukunft des Tourismus. Nur durch nachhaltige Strategien kann diese Branche weiterhin florieren, ohne die natürlichen Ressourcen zu gefährden.
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Tourismuspolitischer Bericht der Bundesregierung. Berlin; 2017.
- Umweltbundesamt. Umweltauswirkungen von Tourismus. Dessau-Roßlau; 2002.
- Bundesamt für Naturschutz. Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt. Bonn; 2007.
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