Schmetterlingssammlungen and Schmetterlingskundler

Schmetterlinge und Motten faszinieren seit Jahrhunderten Menschen auf der ganzen Welt und sind wichtige Mitglieder unserer Ökosysteme. Diese Insekten, die zur Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera) gehören, sind nicht nur wegen ihrer ästhetischen Schönheit und Vielfalt geschätzt, sondern auch wegen ihrer wichtigen Rollen in Ökologie und Kultur. Das Sammeln von Schmetterlingen und Motten hat eine lange Tradition, die von Hobbyentomologen, Naturkundlern, Wissenschaftlern und Künstlern aufrechterhalten wird. Unser Ziel ist es, Ihnen einen umfassenden Einblick in die Welt der Schmetterlingssammlungen und Schmetterlingskunde zu ermöglichen, indem Sie die Biologie, Klassifikation, Methoden der Sammlung und Konservierung, Bedeutung in Kultur und Ökologie, sowie den Beitrag von Amateur- und Profi-Entomologen in diesem Bereich kennenlernen.

Schmetterlinge und Motten: Lepidoptera verstehen

Schmetterlinge und Nachtfalter sind faszinierende Insekten, die zur Ordnung der Lepidopteren gehören. Es gibt weltweit etwa 160.000 bekannte Arten, wobei die meisten davon Nachtfalter sind. Obwohl sie sich in Bezug auf Größe, Farbe und Verhalten unterscheiden, haben sie dennoch einige gemeinsame Merkmale, wie etwa ihre schuppenbesetzten Flügel und ihre lange, rüsselartige Nahrungsaufnahme.

Sie spielen eine wichtige Rolle in verschiedenen Ökosystemen als Bestäuber von Pflanzen und als Nahrungsquelle für andere Tierarten.

Der Lebenszyklus dieser Insekten besteht aus vier Phasen: Ei, Raupe, Puppe und erwachsenes Tier. Schmetterlinge und Nachtfalter legen ihre Eier auf Pflanzen ab, auf denen die daraus schlüpfenden Raupen fressen können. Während der Raupenphase wachsen sie rasch und häuten sich mehrmals. Schließlich verpuppen sie sich in einem selbst gesponnenen Kokon oder einer schützenden Hülle und durchlaufen eine Metamorphose. In dieser Phase verwandelt sich die Raupe in das flugfähige Insekt, das wir als Schmetterling oder Nachtfalter kennen.

Das Verhalten der Lepidopteren ist ebenso vielfältig wie ihre Erscheinungsformen. Viele Schmetterlingsarten sind tagaktiv und auf der Suche nach Nektar als Nahrungsquelle. Sie können dabei beträchtliche Strecken zurücklegen und tragen so zur Bestäubung der Pflanzen bei. Nachtfalter hingegen sind dämmerungs- oder nachtaktiv und werden von künstlichem Licht angezogen, was ihre Orientierung beeinträchtigen kann. Einige Arten haben zudem ausgeprägte Muster auf ihren Flügeln, die der Tarnung oder Abschreckung von Fressfeinden dienen.

In Bezug auf die Lebensräume sind Schmetterlinge und Nachtfalter sehr anpassungsfähig und kommen in nahezu allen Teilen der Welt vor, von Wüsten bis zu tropischen Regenwäldern. Dabei bevorzugen sie jedoch unterschiedliche Lebensräume, die Futterpflanzen für ihre Raupen oder ausreichend Blüten für den Nektar der erwachsenen Tiere bieten. Einige Arten haben sich auch erfolgreich in von Menschen geschaffenen Lebensräumen wie Parks oder Gärten angesiedelt und tragen zur Biodiversität in diesen Gebieten bei.

Schmetterlingssammlungen sind seit langem ein fester Bestandteil der menschlichen Kultur und Wissenschaft. Die ästhetische Faszination, die diese Insekten ausüben, hat sie nicht nur zu einem beliebten Sammelobjekt gemacht, sondern auch zu einem wichtigen Gegenstand wissenschaftlicher Studien in Bereichen wie Evolution, Ökologie und Genetik. Naturschutzorganisationen und Schmetterlingskundler engagieren sich dafür, die Lebensräume dieser faszinierenden Insekten zu schützen und zu erhalten, um die biologische Vielfalt und die ökologischen Funktionen, die Schmetterlinge und Nachtfalter erfüllen, zu bewahren.

Ein Schmetterling und ein Nachtfalter sitzen auf einer Blüte.

Geschichte des Schmetterlings- und Mottensammelns

Die Geschichte des Schmetterlingssammelns reicht weit zurück und im Laufe der Jahrhunderte hat sich eine beeindruckende Tradition entwickelt. Bereits im 17. Jahrhundert begannen europäische Naturforscher, Schmetterlinge und Motten zu sammeln und zu katalogisieren. Carl von Linné, ein schwedischer Naturforscher, ist vielleicht der bekannteste Sammler dieser Zeit. Er legte die Grundlage für die moderne Taxonomie und Systematik durch seine Studien an Schmetterlingen und Motten und trug maßgeblich dazu bei, dass Schmetterlings- und Mottensammlungen bis heute von großer Bedeutung sind.

Im 19. Jahrhundert erlebte die Schmetterlingssammlung einen wahren Boom, nicht zuletzt durch die Entdeckung vieler neuer Schmetterlingsarten in fernen Ländern. Reisende, Naturforscher und Amateursammler sorgten dafür, dass sich auch in Europa ein reges Interesse an der Schmetterlingskunde entwickelte. Einer der bekanntesten Sammler dieser Zeit war der britische Naturforscher und Entomologe Alfred Russel Wallace. Er bereiste die tropischen Regionen Asiens und Südamerikas und entdeckte dabei zahlreiche neue Schmetterlingsarten.

Neben den berühmten Sammlern haben natürlich auch die Schmetterlingssammlungen selbst großen Einfluss auf die Entwicklung der Taxonomie und Systematik gehabt. Die umfangreichen Schmetterlingssammlungen ermöglichen es Forschern, Vergleiche zwischen den verschiedenen Arten anzustellen und so die Evolutionsgeschichte der Schmetterlinge und Motten besser zu verstehen. Eines der bemerkenswertesten Beispiele für eine solche Sammlung ist die Rothschild-Sammlung im Natural History Museum in London. Sie gehört zu den größten und bedeutendsten Schmetterlingssammlungen der Welt und umfasst mehr als zwei Millionen Exemplare.

Trotz der technologischen Fortschritte haben Schmetterlingssammlungen immer noch eine wichtige Bedeutung in der wissenschaftlichen Forschung. Mithilfe modernster Methoden, wie beispielsweise DNA-Analysen, können Forscher und Schmetterlingssammler nun noch mehr über die Verwandtschaftsverhältnisse der verschiedenen Arten erfahren. Das trägt zu einem besseren Verständnis der Evolution und der Biodiversität unserer Erde bei. Schmetterlingssammlungen sind zudem für den Naturschutz und für die Untersuchung von Umweltauswirkungen auf Schmetterlingspopulationen von erheblicher Relevanz.

Ein Bild, das viele bunte und fliegende Schmetterlinge und Motten zeigt.

Methoden zum Sammeln und Aufbewahren von Exemplaren

Sowohl für Wissenschaftler als auch für Hobbyisten sind Schmetterlinge und Nachtfalter faszinierende Insekten, die eine große Anziehungskraft ausüben. Die Erforschung dieser Vielfalt und das Anlegen von Schmetterlingssammlungen können daher ein spannendes und erfüllendes Unterfangen sein. Allerdings ist es unerlässlich, ethisches Sammeln und Konservierungsmethoden zu beachten, damit sowohl für den Sammler als auch für die betroffenen Insekten der größte Nutzen und die geringste Beeinträchtigung gewährleistet sind.

Methoden des Sammelns

Die verschiedenen Methoden des Sammelns von Schmetterlingen und Nachtfaltern reichen von passiven Techniken bis hin zu aktiveren Ansätzen. Passive Methoden umfassen das Anbringen von Lichtfallen, um nächtlich aktive Arten anzulocken, oder das Aufstellen von Futterpflanzen, um Raupen anzuziehen. Bei aktiven Methoden handelt es sich meist um das Fangen von Insekten mit einem handlichen, feinmaschigen Kescher. Unabhängig von der Methode ist es wichtig, Nachhaltigkeit und ethische Überlegungen im Auge zu behalten, etwa indem man darauf achtet, nicht zu viele Exemplare einer Art aus einer bestimmten Umgebung zu entnehmen, um die natürliche Bestäubung und Reproduktion nicht zu gefährden.

Konservierung und Präparation

Die Konservierung und Präparation der gesammelten Exemplare ist ein ebenso wichtiger Aspekt der Schmetterlings- und Nachtfaltersammlung wie das Sammeln selbst. Gekrümmte Edelstahlnadeln eignen sich besonders gut zum Durchstechen der Insekten und zum Fixieren der Flügel, ohne dass sie dabei Schaden nehmen. Um die Flügel auszubreiten und in die gewünschte Position zu bringen, können wachs- oder plastikbeschichtete Insektennadeln und Streifen aus Papier oder Plastik verwendet werden. Der fertige, präparierte Schmetterling wird schließlich in einem luftdichten Kasten aufbewahrt, um ihn vor den schädlichen Einflüssen von Licht, Feuchtigkeit und Schädlingen zu schützen.

Dokumentation

Angemessene Dokumentation ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Schmetterlingssammlung, besonders in Bezug auf die wissenschaftliche Nutzung der Exemplare. Die Exemplare sollten mit Etiketten versehen werden, die Informationen über den Fundort, das Datum, den Sammler und die Art enthalten. Solche Informationen können für zukünftige Forschungen von großem Wert sein und dazu beitragen, die biologische Vielfalt unserer Welt besser zu verstehen und zu schützen.

Insgesamt stellt die Sammlung von Schmetterlingen und Nachtfaltern eine vielfältige und anspruchsvolle Tätigkeit dar, die sowohl wissenschaftliche als auch ästhetische Belohnungen bietet, während sie auch ethischen und nachhaltigen Praktiken folgt. Schmetterlinge und Motten gehören zur Ordnung der Schuppenflügler (Lepidoptera) und sind weltweit verbreitet.

Ein junger Schmetterlingssammler fixiert einen gesammelten Schmetterling auf einer Nadel und bereitet ihn für die Konservierung vor.

Identifizierung und Klassifizierung von Schmetterlingen und Nachtfaltern

Insgesamt gibt es mehr als 180.000 beschriebene Arten, die in 126 Familien und Tausende von Gattungen unterteilt sind. Die Taxonomie ist eine wichtige Grundlage für die Identifizierung und Klassifizierung von Schmetterlingen und Motten, da sie dazu beiträgt, deren Biologie, Verbreitung, Evolution und Ökologie besser zu verstehen. Schmetterlingssammlungen, beispielsweise in Museen, dienen als wertvolle Informationsquelle, um das Wissen über Schmetterlinge und Motten und deren Diversität kontinuierlich zu erweitern. Die Erforschung und Dokumentation dieser faszinierenden Insekten ermöglicht es uns, ihre Rolle in der Natur sowie die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf ihre Lebensräume besser zu verstehen und zu schützen.

Um Schmetterlinge und Motten richtig zu identifizieren, sind verschiedene morphologische Merkmale relevant. Dazu zählen unter anderem die Flügelform, die Größe, die Farbe und das Muster der Schuppen, die Lage der Flügeladerung sowie die Beschaffenheit der Fühler. Im Allgemeinen lassen sich Schmetterlinge und Motten anhand ihrer Merkmale in fünf Hauptgruppen einteilen: Tagfalter (Rhopalocera), Nachtfalter (Heterocera), Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera), Motten (Tineoidea) und Seidenspinner (Bombycoidea).

Die Identifizierung von Schmetterlingen und Mottenarten erfordert oft Expertenwissen und den Vergleich von Exemplaren mit speziellen Bestimmungsbüchern oder Schmetterlingssammlungen. Dies ist wichtig, da viele Arten ähnliches Aussehen haben oder morphologisch variabel sind, was die Identifizierung erschwert. Daher wird häufig auch genetische Information in Kombination mit morphologischen Merkmalen verwendet, um Arten zu unterscheiden und taxonomisch einzuordnen.

Die Klassifizierung von Schmetterlingen und Motten verbessert nicht nur das Verständnis von deren Diversität, sondern hat auch praktische Anwendungen. So können beispielsweise schädliche Arten von Nutzpflanzen besser bekämpft oder bedrohte Arten effektiver geschützt werden. Schmetterlingssammlungen, einschließlich lebender Schmetterlingsgärten, bieten zudem eine Möglichkeit, Schmetterlinge und Motten in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und kennenzulernen.

Die Beschäftigung mit Schmetterlingen und Motten, beispielsweise in Form von Schmetterlingssammlungen, kann einen wichtigen Beitrag zur Wissenschaft leisten. Amateurentomologen haben im Laufe der Jahrhunderte viele neue Arten entdeckt und beschrieben. Durch ihre Beobachtungen und Sammlungen liefern sie wertvolle Informationen über das Vorkommen und die Verbreitung von Schmetterlings- und Mottenarten, die zum Erhalt dieser faszinierenden Insekten beitragen.

Ein Schmetterling landet auf einer bunten Blume.

Naturschutz und Ökosystemleistungen

Als Mitglieder der Ordnung Lepidoptera sind Schmetterlinge und Nachtfalter wichtige Bestandteile von Ökosystemen und tragen maßgeblich zur ökologischen Dienstleistung der Bestäubung bei. Sie sind oft besonders effektive Bestäuber von blühenden Pflanzen, da ihre langen Rüssel ihnen erlauben, Nektar aus tiefen Blüten zu extrahieren und dabei gleichzeitig Pollen zu übertragen. Dadurch ermöglichen sie die sexuelle Fortpflanzung und genetische Vielfalt von Pflanzen, was wiederum die Stabilität von Lebensräumen und die Ernährung anderer Lebewesen sichert. Die Leidenschaft für Schmetterlingssammlungen ist somit nicht nur ein faszinierendes Hobby, sondern auch von großer Bedeutung für die Erforschung und den Schutz dieser artenreichen Insektengruppe.

In vielen Ökosystemen dienen Schmetterlinge und Nachtfalter zudem als Nahrungsquelle für Vögel, Fledermäuse und andere Insekten. Ihre Raupen stellen insbesondere eine wichtige Nahrungsgrundlage für Nestlinge dar. Als Teil der Nahrungskette tragen sie somit zur Gesundheit und Artenvielfalt von Lebensräumen bei. Aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Umweltveränderungen können sie auch als Bioindikatoren fungieren. Das bedeutet, dass ein Rückgang der Schmetterlings- und Nachtfalterpopulationen häufig auf Umweltprobleme wie Lebensraumverlust, Umweltverschmutzung und Klimawandel hindeutet.

Die Bestände von Schmetterlingen und Nachtfaltern sind jedoch weltweit rückläufig. Die Hauptursachen hierfür sind Lebensraumverlust durch Landwirtschaft und Infrastrukturentwicklung, der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden, Umweltverschmutzung, invasive Arten, die Einführung von Krankheitserregern und der Klimawandel. Um diesen Abwärtstrend entgegenzuwirken und die ökosystemaren Funktionen dieser Insekten zu erhalten, sind gezielte Schutzmaßnahmen erforderlich.

Zu den Ansätzen zum Schutz von Schmetterlingen und Nachtfaltern gehören der Erhalt und die Wiederherstellung von Lebensräumen, etwa durch Renaturierung von Wiesen und Auen, Schaffung von Blühstreifen entlang von Feldern, Aufforstung und Vermeidung von Flächenversiegelung. Darüber hinaus sind Maßnahmen zur Verringerung des Einsatzes von Pestiziden und Herbiziden, etwa durch Förderung der ökologischen Landwirtschaft, von Bedeutung. Durch Monitoring und Erforschung von Schmetterlings- und Nachtfalterpopulationen kann man weitere Erkenntnisse über ihre Bedürfnisse und Bedrohungen gewinnen, die wiederum in die Planung von gezielten Schutzmaßnahmen einfließen können.

Die Sensibilisierung der Bevölkerung für den Wert von Schmetterlingen und Nachtfaltern sowie deren ökologische Funktionen ist ein wichtiger Aspekt. Schmetterlingssammlungen, einschließlich lebendiger Schmetterlingshäuser, und Schmetterlingssammlungen, einschließlich Nachtfalterexponate, tragen dazu bei, das Bewusstsein und die Wertschätzung für diese faszinierenden Insekten zu fördern. Es ist besonders wichtig, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, die Vielfalt und Schönheit von Schmetterlingen und Nachtfaltern zu erleben, da dies einen Anreiz schaffen kann, sich für den Schutz und Erhalt ihrer Lebensräume einzusetzen.

Ein schöner bunter Schmetterling sitzt auf einer blühenden Blume.

Kulturelle Bedeutung und Ästhetik

Schmetterlinge und Nachtfalter sind aufgrund ihrer filigranen Schönheit und vielfältigen Farbenpracht seit Jahrhunderten ein beliebtes Motiv sowohl in der Kunst als auch in verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen. In der Malerei findet man sie beispielsweise als zentrale Elemente auf den Werken von Künstlern wie Vincent van Gogh oder Jan van Huysum. Schmetterlinge symbolisieren oft Vergänglichkeit, Wiedergeburt und Wandlung, da sie im Laufe ihres Lebenszyklus von der Raupe über die Puppe zum erwachsenen Falter eine beeindruckende Metamorphose durchlaufen. Diese faszinierende Naturerscheinung und ihre Bedeutung in der Kunst und Kultur unterstreicht die Wichtigkeit von Schmetterlingssammlungen und Schmetterlingssammlungen, um das Interesse, das Wissen und die Wertschätzung für Schmetterlinge und Nachtfalter in der Gesellschaft zu fördern.

In der Literatur und Poesie sind Schmetterlinge ebenfalls ein häufig verwendetes Symbol. Sie stehen hier oftmals für die Flüchtigkeit und Zerbrechlichkeit des Lebens, aber auch für Hoffnung und den Glauben an einen Neuanfang. In vielen Gedichten und literarischen Werken werden sie als Boten der Liebe oder des Frühlings beschrieben, die mit ihrer bunten Erscheinung und ihrem leichten, tänzerischen Flug das Herz der Menschen erfreuen.

In verschiedenen Kulturen haben Schmetterlinge und Nachtfalter auch eine besondere, oft spirituelle Bedeutung. Bei den Azteken beispielsweise galten sie als Symbol für die Seelen der Verstorbenen, die auf ihrer Reise in das Land der Toten von Schmetterlingen begleitet wurden. In der chinesischen Kultur steht der Schmetterling für Glück, Liebe und das Streben nach Unsterblichkeit – so ist etwa die bekannte chinesische Liebeslegende ‚Das Schmetterlingspaar‘ (Liángzhu) ein Symbol für innige, über den Tod hinausgehende Liebe.

Schmetterlingssammlungen, also das Sammeln und Präparieren von Schmetterlingen und Nachtfaltern, sind ebenfalls ein Ausdruck der kulturellen Wertschätzung dieser Insekten. Anfangs dienten diese Sammlungen vor allem wissenschaftlichen Zwecken und der Erweiterung des Wissens über die Artenvielfalt der Schmetterlinge. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich das Sammeln von Schmetterlingen jedoch immer mehr zu einer Form der Ästhetik und des künstlerischen Ausdrucks. Präparierte Schmetterlinge wurden in dekorativen Kästen oder Rahmen ausgestellt und dienten als Schmuck für Wohnräume, Büros und Museen.

In der heutigen Zeit haben Schmetterlingssammlungen nicht nur eine ästhetische und künstlerische Bedeutung, sondern sind auch ein wichtiger Beitrag zur Erforschung und zum Schutz der Artenvielfalt. Durch solche Sammlungen können Wissenschaftler die Verbreitung und Entwicklung verschiedener Schmetterlingsarten beobachten und mögliche Gefährdungen für ihre Populationen frühzeitig erkennen. Gleichzeitig dienen sie der Bewahrung des kulturellen Erbes und sind Zeugen für die Faszination, die Schmetterlinge seit jeher auf den Menschen ausgeübt haben.

Ein bunter Schmetterling auf einer grünen Blume sitzend, mit einem blauen Himmel im Hintergrund.

Amateur- und professionelle Lepidopterologen

Die Personen, die sich intensiv mit dem Studium und der Erforschung von Schmetterlingen (Tagfaltern) und Nachtfaltern (Motten) beschäftigen, werden als Schmetterlingskundler oder Lepidopteristen bezeichnet. Diese Gruppe besteht sowohl aus Amateuren als auch aus Profis. Ihre Beiträge zu Wissenschaft und Naturschutz sind äußerst wertvoll, da sie nicht nur zur Erfassung der Artenvielfalt und Verbreitung verschiedener Schmetterlingsarten beitragen, sondern auch zum Verständnis ökologischer Zusammenhänge und zur Förderung des Schmetterlingsschutzes beitragen.

Amateure spielen eine bedeutende Rolle bei der Erforschung der Lepidopteren. Viele Schmetterlingsenthusiasten verfügen über umfangreiches Wissen über lokale Schmetterlingspopulationen und beteiligen sich aktiv an Beobachtungen, Zählungen und Kartierungen von Schmetterlingen. Zudem engagieren sie sich oft in lokalen Schmetterlingsvereinen oder -organisationen, um den Schutz der Schmetterlinge und ihrer Lebensräume zu unterstützen und das Interesse an diesen faszinierenden Insekten in der Öffentlichkeit zu fördern.

Professionelle Lepidopteristen sind in wissenschaftlichen Institutionen wie Universitäten, Museen und Forschungseinrichtungen tätig oder arbeiten als selbstständige Schmetterlingsexperten und -berater. Ihre Arbeit trägt maßgeblich zum Fortschritt in der Schmetterlingsforschung bei, indem sie neue Arten entdecken und beschreiben, evolutionäre Zusammenhänge aufklären und wissenschaftliche Grundlagen für den Schutz von Schmetterlingen und ihren Lebensräumen erarbeiten. Einige Professionelle Lepidopteristen erstellen auch Schmetterlingssammlungen, die eine wichtige Ressource für die Forschung darstellen.

Für Interessierte gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich im Bereich der Schmetterlingskunde zu engagieren. Einerseits kann man sich über lokale Schmetterlingsvereine und -gruppen informieren und an Exkursionen, Zählaktionen und anderen Projekten teilnehmen, um selbst aktiv zur Erhaltung der Schmetterlinge beizutragen. Andererseits kann man sich auch in die wissenschaftliche Arbeit einbringen, indem man eine Ausbildung im Bereich der Biologie oder Ökologie absolviert und sich dann auf die Erforschung von Schmetterlingen spezialisiert.

Im deutschsprachigen Raum gibt es zahlreiche Schmetterlingsvereine und -organisationen, die sich sowohl der Erforschung als auch dem Schutz von Schmetterlingen widmen. Dazu zählen beispielsweise der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Gesellschaft für Schmetterlingsschutz e.V. (GfS) oder die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. (Arge). Der Beitritt zu solchen Vereinen und Organisationen bietet Interessierten die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Schmetterlinge und ihrer Lebensräume zu leisten.

Ein Lepidopterist studiert und beforscht einen wunderschönen blauen Schmetterling mit seinem Bestimmungsbuch in der Hand und Notizen auf einem Block.

Abschließend ist es wichtig, das wachsende Bewusstsein für die Bedeutung von Schmetterlingen und Motten in unseren Ökosystemen und Kulturen zu erkennen und anzuerkennen. Die Tradition der Schmetterlingssammlung und -studie bietet reiche Einblicke in die Geschichte der Naturkunde, Wissenschaft und Kunst und trägt zum Verständnis der Rolle von Lepidopteren in unserer Welt bei. Durch das Erlernen von Sammlungs- und Konservierungsmethoden, der Kenntnis ihrer Schönheit in Kunst und Kultur und der Anwendung von Wissen über Schutzmaßnahmen leisten sowohl Amateure als auch Experten einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Erforschung dieser faszinierenden Insekten.

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