25 interessante Phänomene des menschlichen Geistes

1. Déjà Vu:

Déjà Vu heißt übersetzt “schon gesehen”. Bei diesem Phänomen hat man das starke Gefühl, die aktuelle Situation, das aktuelle Ereignis bereits einmal gesehen oder erlebt zu haben. Während einem das Erlebte dabei vertraut vorkommt, wird es auch von Gefühlen des Unheimlichen, Fremden oder Seltsamen begleitet. Oft hält man einen Traum für die Ursache, doch bisweilen ist man davon überzeugt, dass die Erfahrung bereits stattgefunden hat. 

2. Overview-Effekt:

Der Overview-Effekt muss der seltenste aller bekannten psychologischen Phänomene sein. Zu den erforderlichen Umständen konnten bislang nur Astronauten kommen. Der Effekt ist ein tieferes Verständnis von Maßstäben und Perspektiven, von dem einige Astronauten berichteten, nachdem sie das erste Mal die Erde als Ganzes gesehen hatten. Weil dieser Blickwinkel die Perspektive grundlegend verändert, prägt sich diese Erfahrung als inspirierend, tief bewegend und emotional herausfordernd ein. Es veränderte das Gefühl für die Art und Weise, wie alles miteinander verbunden ist, für die Irrelevanz kultureller Grenzen und für die Verantwortung für die Umwelt. 

3. Umgekehrte Psychologie:

Wenn eine Person ein Verhalten von jemandem einfordert, dieser aber den Drang nach gegenteiligem Handeln verspürt, um eine Einschränkung der eigenen Entscheidungsfreiheit zu verhindern, spricht man von Reaktanz. Diese Theorie ist auch bekannt als Theorie der “verbotenen Früchte”.

4. Halo-Effekt:

Beim Halo-Effekt, auch bekannt als Heiligenschein-Effekt oder Teufelshörner-Effekt, werden Individuen, Marken oder anderen Dingen, von denen eine unerwünschte Eigenschaft bekannt ist, weitere negative Eigenschaften zugesprochen. Ein negatives Merkmal kann somit die vollständige Wahrnehmung beeinflussen. Wenn man also eine Verhaltensweise eines Menschen als schlecht wahrnimmt, wird dies wahrscheinlich zu einem Rückschluss auf andere Verhaltensweisen führen. 

5. Spotlighteffekt:

Hierbei unterschätzen Personen, wie stark ihr Verhalten und ihre Handlungen anderen Menschen auffällt. Der Grund liegt darin, dass man natürlicherweise tendenziell vergisst, dass man nur das Zentrum der eigenen Welt, nicht der aller anderen ist. Es wird von Fachleuten empfohlen, sich den Spotlighteffekt vor Augen zu führen, um das Ausmaß, in dem man glaubt, im sozialen Rampenlicht zu stehen, zu senken.

6. Pratfall-Effekt:

In der Sozialpsychologie bezeichnet der Pratfall-Effekt die Tendenz, eine Person nach einem Fehler mehr oder weniger attraktiv ist, je nachdem ob die Person allgemein gesehen gut abschneiden kann oder nicht. Während eine für fähig gehaltene Person durch einen Fehler meist sympathischer wird, wird eine Durchschnittsperson durch einen Fehler unsympathischer.

7. Clustering-Illusion:

Die Clustering-Illusion ist die Einbildung, dass zufällige Ereignisse, die in Mustern auftreten, in Wahrheit gar nicht zufällig sind. Dies liegt an kontraintuitiven Annahmen über die statistischen Chancen. Sollte zum Beispiel bei einem wiederholten Münzwurf viermal in Folge das gleiche Ergebnis auftreten, erscheint dies den meisten Personen als unerwartet. Bei dem fünften Wurf wäre man nun dazu davon ausgehen, dass nun das andere Ergebnis eintreffen muss, obwohl sich an der Wahrscheinlichkeit von 50% nichts geändert hat. Die falsche Annahme von veränderten Wahrscheinlichkeiten tritt oft auf. Infolgedessen glauben Gamer nicht mehr, dass sich die Wahrscheinlichkeit geändert hat. 

8. Zuschauereffekt:

Bei der so genannten “Bystander-Apathie” bieten Menschen bei der Anwesenheit anderer Personen Opfern keine Unterstützung an. Die Wahrscheinlichkeit der Hilfe steht in umgekehrtem Verhältnis zur Anzahl der Umstehenden. Die Hilfe einer Person ist unwahrscheinlicher, je mehr Umstehende es gibt. 

9. Pygmalion-Effekt:

Je höher die Erwartungen an eine Person, desto besser die Leistung. Das besagt der Pygmalion-Effekt, ein Phänomen, das häufig bei Kindern, Studierenden oder Angestellten auftritt. Er ist somit eine Art selbsterfüllende Prophezeiung. Geringe Erwartungen werden verinnerlicht, wodurch Menschen mit sozusagen positiven Etiketten erfolgreich sind. Erwarten jemand beispielsweise eine schlechte Leistung in einer Prüfung, wird diese Person weniger Aufwand betreiben und dadurch schlechter abschneiden. Sollte man kein Vertrauen in eine funktionierende Liebesbeziehung haben, ist dies förderlich für emotionalen Rückzug, was wiederum der Beziehung schadet.

10. Backfire-Effekt:

Ändern sich etablierte Überzeugungen durch anderslautende Fakten nicht, sondern werden im Gegenteil sogar bestärkt, spricht man vom Backfire-Effekt. Durch psychologische Tests konnte der Effekt bewiesen werden. Die Teilnehmer erhielten Daten, die ihre Überzeugungen unterstützten oder ihnen widersprachen, woraufhin bei den meisten Personen die Einstellungen unabhängig von den Beweisen gestärkt wurden.  

11. Dunning-Kruger-Effekt:

Dieser Effekt besagt, dass Experten ihre Fähigkeiten tendenziell unterschätzen, während bei unqualifizierten Personen das Gegenteil der Fall ist. Bertrand Russel sagte: „In der modernen Welt sind die Dummen überheblich, während die Intelligenten voller Zweifel sind”.

12. Tetris-Effekt:

Wenn eine Person, die einer bestimmten musterbasierten Aktivität (in diesem Fall Tetris) viel Zeit widmet, beginnt sie unterbewusst, darüber nachzudenken und zu träumen, was man als Tetris-Effekt bezeichnet. Tetris-Spieler nahmen im echten Leben verschiedene zusammenpassende Formen wahr, beispielsweise Kisten in einem Supermarktregal oder halluzinierende Teile, die auf einem unsichtbaren Layout erzeugt werden. 

13. Focusing EffeKt:

Durch die kognitive Voreingenommenheit der Verankerung oder Fokussierung, verlassen sich Menschen bei Entscheidungen zu stark auf die erste vorhandene Information (Anker). Während der Entscheidungsfindung tritt Verankerung auf, wenn Individuen eine erste Information nutzen, um spätere Urteile zu fällen. Der zuerst angebotene Preis für ein gebrauchtes Auto führt dazu, dass Preise, die niedriger als der Erstpreis sind, als lukrativ wahrgenommen werden, auch wenn der tatsächliche Wert des Autos immer noch überschritten wird. 

14. Cheerleader-Effekt:

Dieses auch als Gruppenattraktivitätseffekt bekannte Phänomen führt dazu, dass Menschen in Gruppen als attraktiver empfunden werden als alleine. Durch eine Folge der Serie “How I Met Your Mother” im Jahr 2008 wurde der Begriff geprägt und durch klinische Forschung von Drew Walker und Edward Vul unterstützt. Das Gehirn weist die Tendenz auf, durchschnittliche Eigenschaften eines Objekts zu berechnen, wenn es eine Gruppe betrachtet. In diesem Zusammenhang tritt der Effekt auf. 

15. Scheinbare Überlegenheit:

Durch die kognitive Voreingenommenheit der scheinbaren Überlegenheit überschätzen Menschen ihre positiven und unterschätzen ihre negativen Eigenschaften. In der Sozialpsychologie wurde diese positive Illusion – unrealistisch günstige Einstellung einer Person zu sich selbst – weitgehend untersucht. Positive Illusionen werden in drei Kategorien unterteilt: die Illusion von Kontrolle, übertriebene Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und unrealistischer Optimismus bezüglich der Zukunft. Scheinbare Überlegenheit wird oft als überdurchschnittlicher Effekt bezeichnet. Dieser besagt, dass Menschen sich selbst positiver sehen als andere.

16. Cocktailparty-Effekt:

Der Cocktailparty-Effekt ist die Fähigkeit, seine auditive Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Reiz zu konzentrieren, während man andere Reize ausblendet. Dadurch werden Gespräche an lauten Orten erleichtert. Bei einem Konzert ist es möglich, sowohl der Band als auch der Begleitung zuzuhören. Gleichermaßen können laute Geräusche ignoriert werden. Wird der eigene Name genannt, wird das fast immer bemerkt. 

17. Online-Enthemmungseffekt:

Bei diesem Effekt agieren Menschen im Internet weniger zurückhaltend als im echten Leben und verhalten sich allgemein anders. Im direkten Kontakt gibt es Einschränkungen und Hemmungen, die sich online lockern. Das Phänomen ist kognitiver Art. Manche Personen präsentieren sich extrem und emotional, während manch liebevoller und kontaktfreudiger werden und für eine emotionale Katharsis ihre Gefühle teilen. 

18. Kognitive Dissonanz:

Dies ist möglicherweise einer der merkwürdigsten und beunruhigendsten Befunde der Psychologie. Bei kognitiver Dissonanz fällt es schwer, an zwei gegensätzliche Überzeugungen festzuhalten, weshalb eine angepasst wird, um die beiden miteinander zu vereinbaren. Im Rahmen einer Studie fanden Studenten eine Aufgabe bei geringerer Bezahlung interessanter. Sinkt die Bezahlung als Motivationsgrund für die Teilnahme, muss der Spaßfaktor ein Grund für die Teilnahme sein. 

19. Kryptomnesie:

Dies ist eine Gedächtnisverzerrung, bei der eine Person fälschlicherweise glaubt, einen Gedanken, ein Lied, einen Witz oder eine Idee selbst gehabt hat. Dieser Einfall wird als der eigene ausgegeben, da die Erinnerung als neue Inspiration erlebt wird. 

20. Broken-Escalator-Phänomen:

Das Broken-Escalator-Phänomen, auch als Walker-Effekt bekannt, tritt auf, wenn man sich beim Betreten einer nicht funktionierenden Rolltreppe schwindelig fühlt oder das Gleichgewicht verliert. Dem Wissen, dass sich die Rolltreppe nicht bewegt, zum Trotz, erfolgt ein kurzes Gefühl des Ungleichgewichts. 

21. Semantische Satisfaktion:

Dies ist das psychologische Phänomen, bei dem die Wiederholung dazu führt, dass ein Wort oder ein Satz für den Zuhörer vorübergehend an Bedeutung verliert, weil er das Gesagt nur noch als wiederholte, bedeutungslose Laute verarbeitet. Sagt man ein seltsames Wort oft hintereinander, um die richtige Aussprache zu üben, klingt es immer seltsamer, bis es für die Ohren völlig unsinnig wird.

22. Funktionale Fixierung:

Aufgrund dieser kognitiven Voreingenommenheit verwendet eine Person einen Gegenstand nur gemäß seines traditionellen Gebrauchs. Es wird beispielsweise übersehen, dass in Ermangelung eines Briefbeschwerers auch ein Hammer als Ersatz genommen werden kann. Funktionale Fixierung ist diese Unfähigkeit, die Funktion eines Hammers als etwas anderes als das Schlagen von Nägeln zu sehen. Die Person könnte nicht daran denken, den Hammer anders als in seiner herkömmlichen Funktion zu verwenden.

23. IKEA-Effekt:

Beim IKEA-Effekt messen Menschen selbst zusammengebauten Dingen einen höheren Wert bei. Der Begriff leitet sich von den Möbeln von IKEA ab, die man mithilfe einer Anleitung zusammenbaut. 

24. Soziales Faulenzen:

In der Sozialpsychologie ist soziales Faulenzen ein Phänomen, bei dem sich Menschen in Gruppen weniger anstrengen, um ein Ziel zu erreichen, als wenn sie alleine agieren. Bei einem Experiment in den 70er Jahren wurde den Teilnehmern, nachdem man ihnen die Augen verbunden hatte, gesagt, dass sie gegen eine andere Mannschaft Tauziehen werden. Gab man ihnen die Information, dass sie drei Teammitglieder hätten, zogen sie 18 % weniger, als wenn man ihnen sagte, sie seien alleine. 

25. Google-Effekt:

Dies ist eine kognitive Voreingenommenheit, bei der Personen dazu neigen, Informationen zu vergessen, die mithilfe von Internet-Suchmaschinen leicht zu finden sind.

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