Vielleicht denkst du, dass die beste Schriftart für das Studium ganz einfach diejenige ist, die am leichtesten zu lesen ist. Es verwunderte mich, als ich erfuhr, dass das nicht stimmt.
Aber was ist nun die beste Schriftart für Notizen? Das Lernen wird durch ungewohnte, schwieriger zu lesende Schriftarten verbessert. In entsprechenden Untersuchungen steigerte sich die Leistung der Studenten maßgeblich, wenn sie Schriftarten wie Monotype Corsiva, Comic Sans MS, Comic Sans Italicized, Haettenschweiler oder Bodoni MT verwendeten, da sie deshalb gründlicher über den Inhalt nachdenken mussten.
Das hat mich überrascht, doch die Begründung klingt logisch. Doch was ist mit der Schriftgröße? Und unterscheiden sich gedruckte von digitalen Notizen?
Deshalb sind schwer lesbare Schriftarten besser für dein Studium
An dieser Stelle sollen zwei Studien näher beleuchtet werden, die Psychologen der Universitäten in Indiana und Princeton durchgeführt haben.
Erste Studie
In dieser Studie wurden 28 Teilnehmer aufgefordert, sich die Eigenschaften von drei außerirdischen Spezies in 90 Sekunden zu merken. Eine Hälfte erhielt den Text in Schriftart Arial und Schriftgröße 16, während der anderen Hälfte das Material in den schwieriger lesbaren Schriftarten Comic Sans MS und Bodoni und Schriftgröße 12 vorgelegt wurde. Schließlich beantwortete die Gruppe mit der ungewöhnlicheren Schrift 86,5% aller Fragen korrekt, während es bei der Kontrollgruppe lediglich 72,8% waren.
Zweite Studie
Diese Studie wurde mit 222 studentischen Teilnehmern deutlich größer angelegt. Den Probanden wurden historische, anglistische und naturwissenschaftliche Texte gegeben, einer Hälfte in den Schriftarten Haettenschweiler, Comic Sans Italicized oder Monotype Corsiva, der anderen Hälfte in deutlich leichter lesbaren Schrift. Das Ergebnis war vergleichbar mit dem des ersten Tests. Die Studenten der Gruppe mit den ungewöhnlichen Schriftarten erzielte in der Prüfung deutlich bessere Ergebnisse als die Kontrollgruppe. Zwischen den drei schwer leserlichen Schriftarten konnte kein aussagekräftiger Unterschied beobachtet werden.
Wie lässt sich das nun erklären? Wenn man sich eine Weile damit beschäftigt, wird es ganz schlüssig. Wenn eine Schriftart schwieriger zu lesen ist, muss man sich mehr darauf konzentrieren, anstatt den Text zu überfliegen. Die Wissenschaftler erläuterten, dass eine bekannte, leicht zu lesende Schrift dem Gehirn ein Gefühl der Vertrautheit vermittelt, weshalb man annimmt, dass das Material schon bekannt ist.
Welche Schriftart ist am leichtesten zu lesen?
Es ist im Studium allerdings nicht sinnvoll, alles in einer schwer zu lesenden Schrift zu notieren. Wenn dein Material Hintergrundinformationen oder weniger wichtige Ergänzungen bereithält, solltest du dich für eine leicht lesbare Schrift entscheiden. Fast alle Zeitungen und Verlage nutzen Serifenschriften wie Times New Roman oder Garamond. Serifenschriften erkennt man an den winzigen Strichen und Extras an den Rändern der Zeichen. Serifenlose Schriftarten sind Courier oder Arial. Es ist nicht lange her, da diese Schriftarten bei Online-Publikationen am beliebtesten waren, da damals die Bildschirmauflösung nicht hoch genug war, um Serifen akkurat und gut leserlich darzustellen. Durch den technischen Fortschritt verabschiedet sich aber auch online der Vorteil von serifenlosen Schriften immer mehr. In einer Studie von 1986 mussten die Teilnehmer den gleichen Text in Times New Roman (Serifenschrift), Garamond (Serifenschrift) und Helvetica (serifenlose Schrift) lesen. Mit 66% verstanden die Leser von Garamond mit Abstand am meisten, gefolgt von Times New Roman mit 31,5%. Bei den Lesern von Helvetica waren es lediglich 12,5%. Garamond ist also nicht umsonst eine der beliebtesten Schriftarten in Printmedien.
Am besten ist die eigene Handschrift
Das beste, um Notizen aufzuschreiben, ist immer noch Stift und Papier. Die eigene Aktivität und die Bewegung der Hand führt dazu, dass man sich das behandelte Thema besser merken kann. Später kannst du die Notizen bei Bedarf abtippen und überarbeitet abheften oder gegebenenfalls verkaufen.
Welche Schriftart ist für ältere Menschen geeignet?
Mit fortschreitendem Alter wird jede Schriftart schwieriger zu entziffern. Manche haben deshalb eine Lesebrille, andere erhöhen die Schriftgröße. Ich habe mich dazu entschieden, mein Leben lang neue Dinge zu lernen, also habe ich mich gefragt, worauf ich beim Altern achten sollte. Wenn die Augen schlechter werden, gibt es einige Kriterien, die eine Schriftart erfüllen sollte.
- Man sollte Schriftarten mit Spezialeffekten, die die Aufmerksamkeit auf die Schrift selbst, und vom Inhalt weg, lenken.
- Kleinbuchstaben sollten im Vergleich zu Großbuchstaben möglichst hoch sein, damit sie größer wirken.
- Der Text sollte einen hohen Kontrast haben (70% oder mehr).
- Die Schrift sollte weder zu sehr in die Länge gezogen noch zu komprimiert sein.
- Insbesondere auf elektronischen Geräten sollte man eher auf serifenlose Schriften zurückgreifen, da die Auflösung die Lesbarkeit von Serifenschriften einschränken kann.
- Wenn der Fokus der Augen nachlässt, sollte man Schriften mit gleichmäßiger Strichstärke lesen.
Schriftarten, die diesen Anforderungen entsprechen, sind unter anderem Arial, Gill Sans, Futura und Helvetica.
Welche Schriftart ist ideal für Spickzettel?
Eine Serifenschrift wie Garamond ist für diesen Zweck am besten geeignet, die Schriftgröße sollte 5 nicht unterschreiten. Die glatte Serifenschrift macht es leichter, die Notiz schnell zu lesen, wenn du in der Prüfung unerlaubte Hilfe brauchst. Den größten Vorteil erhält man aber durch die Erstellung eines Spickzettels. Du wirst ihn vermutlich nicht brauchen, da der Vorgang dazu führt, dass du dir diesen Aspekt gut merken kannst. Wenn du Spickzettel zum Lernen verwenden willst, kannst du die Schrift komplizierter machen, damit du den Inhalt noch besser verinnerlichst.
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