Wie entwickele ich ein Growth Mindset?

Fixed Mindset vs. Growth Mindset

Nach Psychologin Carol Dweck lässt sich die Denkweise der Menschen in zwei Kategorien unterteilen: Das Fixed Mindset und das Growth Mindset. Dweck vertritt die Einstellung, dass man ein Growth Mindset entwickeln muss, wenn man in irgendeinem Lebensbereich erfolgreich sein will. Dieser Beitrag soll nicht nur die Unterschiede der beiden Denkweisen verdeutlichen, sondern auch 17 Strategien beschreiben, die dir helfen, Gewohnheiten gemäß eines Growth Mindset zu entwickeln. Doch kommen wir zuerst zu grundlegenden Fragen:

Wie definiert sich das F i x e d M i n d s e t ?

Die dem Fixed Mindset zugehörigen Menschen denken, dass ihre Stärken unabänderbare, festgelegte Eigenschaften sind. Diese Menschen verlassen sich auf ihre Intelligenz oder ihre Talente, anstatt an ihnen zu arbeiten und sie zu verbessern. Sie glauben zudem, dass nur Talent für Erfolg sorgt und mühevolle Arbeit deshalb unnötig ist.

Dweck zufolge halten Menschen mit einem Fixed Mindset Intelligenz und ihre Fähigkeiten für zur Persönlichkeit gehörende Charaktereigenschaften. Sie glauben, dass man mit einigen Fähigkeiten geboren wird, die unverändert erhalten bleiben.

Man sagt Menschen mit einem Fixed Mindset nach, dass sie immer schlau wirken wollen, da sie denken, dass dies ein Faktor ist, der von Geburt an festgelegt ist. Sie wollen anderen gegenüber nicht dumm erscheinen, da sie denken, dass sie diesen Eindruck nicht mehr rückgängig machen können.

Was macht das G r o w t h M i n d s e t aus?

Im Gegensatz dazu gibt es das Growth Mindset. Menschen mit dieser Einstellung glauben, dass ihre Fähigkeiten und Intelligenz sich durch Übung und Arbeit verbessern können. Sie glauben lediglich an Grundfähigkeiten, die entsprechend entwickelt werden können. Sie glauben nicht, dass jeder die gleichen Voraussetzungen hat, doch dass jeder seine Intelligenz steigern kann, wenn er etwas dafür tut.

Warum ist die D e n k w e i s e bei der Entwicklung positiver Gewohnheiten so wichtig?

Wenn du feste Überzeugungen hast, werden diese zum Teil hinderlich für positive Veränderungen sein. Wenn du glaubst, dass bestimmte Merkmale von dir nicht zu ändern sind, wie zum Beispiel das Gewicht, deine Intelligenz oder schlechte Angewohnheiten, wirst du Situationen vermeiden, die du im Zusammenhang damit als unangenehm empfindest.

Wenn du aber daran glaubst, dass deine Fähigkeiten beeinflussbar sind, wird das dir dabei helfen, für echte Veränderungen zu sorgen. Das Growth Mindset wird dir dabei helfen, ein Selbstvertrauen zu entwickeln, das dir keine Zweifel an der Erreichung deiner Ziele lässt.  Mit diesen Gedanken im Hintergrund beschäftigen wir uns nun mit 17 Strategien, mit denen man ein Growth Mindset aufbauen kann.

1 7 M e t h o d e n zur Entwicklung eines Growth Mindset

1. Erkenne und akzeptiere deine Schwächen.

Möglicherweise ist dir bewusst, dass du zur Faulheit neigst und Prokrastination betreibst. Versuche, dieser Eigenschaft entgegenzuwirken, indem du entsprechend planst, deine Ziele setzt und dir genügend Zeit gewährst.

Um eigene Schwächen bekämpfen zu können, muss man ehrlich mit sich selbst sein. Du musst deine Grenzen verstehen und aktiv an ihnen arbeiten. 

2. Kenne deine Vorlieben beim Lernen und passe deine Methoden entsprechend an.

Wenn du die für dich optimalen Strategien kennst, kannst du deine Zeit bei der Recherche oder in Lehrveranstaltungen effektiver nutzen. Menschen mit einem Growth Mindset können verschiedene Lernstrategien kombinieren, wodurch sie ihre Intelligenz vielfältig nutzen und einzelne Begabungen verbinden können.

Lernstrategien können ganz unterschiedliche Ansätze haben, Schüler und Studierende können sich für jene entscheiden, die für sie persönlich am effektivsten sind. Wenn du das erst einmal herausgefunden hast, kannst du dein Wissen besser erweitern und wirkungsvoll an dir arbeiten.

3. Stelle das Lernen über die Suche nach Anerkennung.

Du verschwendest viel Potential, wenn du dich mehr auf den Zuspruch anderer fokussiert als auf das Lernen an sich. Beschäftige dich nicht zu viel damit, was andere Menschen über dich denken, sondern lege Wert auf deine eigene Perspektive.

4. Das Gehirn hat die Fähigkeit, sich im Laufe des Lebens zu verändern.

Im Gehirn entstehen immer wieder neue Verbindungen, wodurch in gewissem Maße Anpassungen und Verbesserungen durchgeführt werden können, zum Beispiel wenn du mit einem neuen Umfeld konfrontiert wirst.

Die Umschulung und neue Organisation kann durch die Neuroplastizität erklärt werden. Dadurch wird deutlich, dass stets Wachstum möglich ist. Sobald man weiß, dass sich das Gehirn regelmäßig verändert, kann man bereitwilliger zu einem Growth Mindset finden. Im Zusammenhang damit sollte dir auch klar sein, dass auch dein Verstand nicht stagnieren muss. Wenn du etwas neues lernst, wird sich dein Verstand anpassen.

5. Lerne lieber gründlich als schnell.

Hierbei solltest du dich wieder mehr auf den Prozess als auf das Endergebnis fokussieren. Beim Lernen solltest du nichts überstürzen. Bis du etwas tatsächlich gemeistert hat, musst du einige Fehler begehen, aus denen du lernst. Selten wird es schnell und einfach sein.

6. Spende nicht nur für Eigenschaften, sondern vor allem für Bemühungen und Handlungen, Lob.

Anstatt Menschen zu sagen, dass sie generell klug sind, solltest du es honorieren, wenn sie etwas Schlaues oder Einfallsreiches tun. Dadurch werden sich Menschen vermehrt um diese Handlungen bemühen und sich nicht mit einem Status Quo zufrieden geben.

7. Stufe die Entwicklung höher ein als das Endergebnis.

Menschen mit einem Growth Mindset sind oft im Reinen mit ihrer Intelligenz und ihrer Lernbereitschaft. Es fällt ihnen leichter zu verstehen, dass das Wachstum seine Zeit braucht und setzen sich Zwischenziele, an denen sie sich orientieren. Sie haben gelernt, dass einem nicht immer alles leicht fällt und dass manchmal mühsame Arbeit erledigt werden muss, bis der Prozess weitergeht.

Es ist wichtig, dass dir das Lernen insgesamt Spaß bereitet, damit du einen optimalen Nutzen erfährst. Zudem solltest du offen sein, dass das Ganze länger dauert als du vielleicht anfangs gedacht hast.

8. Sieh Herausforderungen als Möglichkeiten.

Es ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung sich neuen Herausforderungen zu stellen. Je mehr du dich forderst, desto mehr lernst du über dich selbst. Jede Herausforderung beinhaltet eine Chance.

Was Herausforderungen beängstigend erscheinen lässt, ist die Möglichkeit, dass man scheitert. Das kann dazu führen, dass man Herausforderungen aus dem Weg geht und sich an Alibis klammert, warum man sich dem Hindernis nicht stellt. Man muss sich aber unbedingt darüber im Klaren sein, dass ein konsequentes Verbleiben in der Komfortzone auch das Wohlbefinden schädigen kann. Ohne Herausforderungen ist es nicht möglich, zu lernen und zu wachsen. 

9. Schaffe ein Gespür für den Zweck.

Menschen mit einem Growth Mindset können besser langfristige Ziele anstreben und können den Sinn ihres Lebens besser wahrnehmen. Verliere das Endziel nicht aus den Augen und versuche, das große Ganze zu sehen. Hinterfrage immer wieder, welchen Sinn und Zweck deine Arbeit hat. Verfolgen sie sie aus Spaß oder steckt dahinter ein größeres Ziel? Suche immer einen Zweck für deine Arbeit, um eine Motivation aufrecht zu erhalten.

10. Höre nie mit dem Lernen auf. Setze dir ein neues Ziel, sobald du eines erreicht hast.

Das Lernen an sich ist etwas, mit dem man nie fertig werden kann. Nur weil du ein Ziel erreicht hast, heißt das nicht, dass du dieses Thema sodann beiseite legen solltest. Menschen mit einem Growth Mindset sind gut darin, sich immer wieder neue Ziele zu stecken, damit sie in den Bereichen, die sie interessieren, motiviert bleiben. Es wird auf jedem Gebiet immer etwas neues zu erreichen geben, weshalb das Lernen auch nie abgeschlossen ist.

11. Vergiss nicht, dass Lernen ein langfristiger Prozess ist.

Nichts was sich lohnt, fällt einem einfach so in den Schoß. Du solltest realistisch die Zeit einschätzen, die du brauchst, um etwas zu deiner Zufriedenheit zu lernen. Beim Lernen gibt es zahlreiche Methoden, die man oft mehrmals anwenden muss, bis etwas wirklich klappt. Manche Themenfelder unterliegen einem stetigen Wandel, wodurch man den Lernprozess möglicherweise nie beenden kann.

12. Erlerne einen guten Umgang mit konstruktiver Kritik.

Sieh Kritik als eine Chance an, dich zu verbessern. Freue dich, wenn dich jemand auf einen Schwachpunkt hinweist, der dir möglicherweise selbst noch nicht bewusst war. Ohne diesen Konstruktive Kritik darf nicht als persönlicher Affront verstanden werden. Sie ist nicht verletzend, sondern als Hilfe gemeint.

Wenn du ein Growth Mindset aufbauen willst, solltest du dir angewöhnen, anderen gut zuzuhören und konstruktive Kritik zu reflektieren und möglicherweise umzusetzen.

13. Zeige dich charakterstark.

Um die nötige Ausdauer für etwas zu haben, möchtest du eine entsprechenden Leidenschaft entwickeln. Um täglich erfolgreich und motiviert sein zu können, benötigt man ein intensives Interesse an der Arbeit. Um langfristige Ziele zu erreichen, brauchst du die nötige Charakterstärke, um mit Freude auf dem Weg zu bleiben.

14. Lerne aus den Fehlern anderer.

Du musst dich nicht mit anderen Menschen vergleichen, doch es ist durchaus sinnvoll zu erkennen, dass manche Personen die gleichen Schwächen und Schwierigkeiten haben.

Wenn du einen Fehler bei einer anderen Person beobachtest und eine Vermutung hast, wie man es richtig macht, behalte diese Szene für die Zukunft im Kopf. Du kannst dich auch in die Lage der Person hineinversetzen, um aus erster Hand von diesem Fehler zu lernen.

15. Man darf Verbesserungsbedarf nicht mit Scheitern verwechseln.

Du hast noch lange nicht versagt, nur weil es Bereiche gibt, in denen du dich noch verbessern solltest. Es heißt lediglich, dass du noch nicht am Ziel, dafür aber auf dem richtigen Weg bist.

16. Denke täglich über das Lernen nach.

Gewöhne dir an, alles wertzuschätzen, was du an einem Tag gelernt hast. Du kannst es zum Beispiel am Ende des Tages aufschreiben oder dir einfach überlegen, welches Thema dich am meisten interessiert hat.

Du solltest deine Lernerfolge aber definitiv nicht verschwimmen lassen. Schreibe sie in ein Tagebuch oder ein Bullet-Journal oder halte sie anderweitig fest. Nimm dir ein wenig Zeit und überlege dir, was du gelernt hast und lass es auf dich wirken.

17. Verstehe das Lernen als Sport für das Gehirn.

Je mehr du lernst, desto fitter hältst du dein Gehirn, sodass es Verknüpfungen herstellen und sich auf eine bestimmte Weise verhalten kann. Das Gehirn in bestmöglicher Form zu halten wird durch lebenslanges Lernen erreicht. Da sich in der Welt ständig Dinge verändern, muss das Gehirn in der Lage sein, sich anzupassen und auf neue Dinge einzustellen. 

Bist du bereit zu wachsen?

Es bedarf Engagement und einen entsprechenden Willen, um die Überzeugungen über die eigenen Möglichkeiten zu ändern, und somit ein Growth Mindset zu entwickeln. Du solltest nicht in dem Glauben bleiben, dass alle Fähigkeiten vorbestimmt sind und es keine Entwicklung gibt.

Deine Motivation und dein Lernverhalten kannst du durch passende Maßnahmen unterstützen. Dabei solltest du das große Ganze im Blick haben, damit du stets weißt, warum du etwas lernen willst. Wenn du herausgefunden hast, wie du am besten lernst, kannst du verschiedene Methoden verbinden, um für dich selbst die ideale Strategie zu entwickeln, die dir zu mehr Erfolg in deinem Leben verhilft.

Wir hoffe, dich hat dieser Beitrag inspiriert und motiviert! Bleib gesund und sorge gut für dich selbst. Deine diefaktenseite 🙂

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